NEU: Lehrberuf Medienfachkraft
Ab 1. Juli 2025 modernisierte Ausbildungsordnung

Mit 1. Juli 2025 trat der Lehrberuf Medienfachkraft in einer modernisierten Ausbildungsordnung in Kraft. Er ist als Schwerpunktlehrberuf gestaltet und bietet jungen Talenten die Möglichkeit, sich gezielt in verschiedenen Bereichen der Medienproduktion zu spezialisieren. Mit der Reform wurden die Schwerpunkte neu ausgerichtet und an die Anforderungen einer digitalen, vernetzten Medienwelt angepasst. Die Lehrzeit dauert weiterhin drei Jahre.
Eine Medienfachkraft ist eine Allrounderin oder ein Allrounder in der modernen Kommunikation. Sie entwickelt und produziert – je nach Schwerpunkt – vielfältige Medienprodukte: vom klassischen Prospekt über TV- und Radiospots bis hin zu Websites, Social-Media-Kanäle, Videos, Podcasts oder Animationen. Dabei berät sie ihre Kundinnen und Kunden, analysiert Zielgruppen und setzt kreative Konzepte in konkrete Kampagnen um.
Zu den Aufgaben einer Medienfachkraft gehören die Gestaltung von Print- und Online-Medien, die Betreuung von Newslettern, Blogs und Social-Media-Auftritten sowie die Planung und Umsetzung digitaler Marketingprojekte. Auch die Content-Erstellung, das Anzeigenmanagement und die visuelle Gestaltung von Bildern, Grafiken und Schriften zählen zu ihrem Tätigkeitsfeld.
Eine Medienfachkraft arbeitet im Team mit Grafikerinnen und Grafikern, Fotografinnen und Fotografen, Webdesignerinnen und Webdesignern sowie Spezialistinnen und Spezialisten aus den Bereichen Audio, Video und Animation. Gleichzeitig steht sie in engem Austausch mit Unternehmen sowie mit Kundinnen und Kunden – und verbindet so Kreativität, Technik und Beratung.
WICHTIG: Der Lehrberuf Medienfachmann/-frau ist weiterhin gültig für Lehrlinge, die diese Ausbildung bereits begonnen haben.
Mit der Reform wurden die Schwerpunkte neu gesetzt:
1) Grafik und Print
Die Medienfachkraft erstellt auf Basis der Wünsche ihrer Kundinnen und Kunden kreative Konzepte. Dabei entwickelt sie Layouts, wählt Farben, Schriften und Bildwelten und setzt ihre Entwürfe mit Grafiksoftware für Print oder digitale Medien um. Zum Alltag gehören die Auswahl von Materialien und Drucktechniken sowie die Qualitätskontrolle von Endprodukten. Sie tragen damit die Verantwortung für die gestalterische und technische Umsetzung. Gearbeitet wird meist in Agenturen, Verlagen, Druckereien oder Medienunternehmen, eng vernetzt mit Grafikerinnen und Grafikern, Fotografinnen und Fotografen, Web- und Multimedia-Spezialistinnen und -Spezialisten sowie im direkten Austausch mit Auftraggeberinnen und Auftraggebern.
2) Digitalmarketing
Eine Medienfachkraft mit Schwerpunkt Digitalmarketing entwickelt Strategien für die digitale Kommunikation von Unternehmen und Organisationen. Sie betreut Websites, Blogs, Newsletter und Social-Media-Kanäle, plant Online-Kampagnen und analysiert deren Wirkung. Zu ihren Aufgaben gehören die Konzeption von Content, die Optimierung von Nutzerfreundlichkeit und Reichweite sowie Suchmaschinenmarketing (SEO/SEA) und der Einsatz von Analyse-Tools. Damit stellt die Medienfachkraft sicher, dass die Botschaften bei den richtigen Zielgruppen ankommen. Gearbeitet wird in Agenturen, Medienunternehmen oder direkt in den Marketing- und PR-Abteilungen von Betrieben – im Austausch mit Kundinnen und Kunden sowie gemeinsam mit Grafikerinnen und Grafikern, Webdesignerinnen und Webdesignern oder Content-Spezialistinnen und -Spezialisten.
3) Video- und Audiogestaltung
Eine Medienfachkraft mit diesem Schwerpunkt plant, organisiert und produziert audiovisuelle Inhalte für Kundinnen und Kunden. Sie bespricht Wünsche und Ziele, legt Zielgruppen und Inhalte fest und entwickelt auf Basis eines Konzepts (z. B. Storyboard, Drehbuch) geeignete Produktionsschritte. Je nach Projekt filmt sie mit der Kamera oder nimmt Ton auf, überträgt Audio- und Videoaufnahmen auf digitale Medien und bearbeitet die Rohdaten. Dabei schneidet sie Filmmaterial, korrigiert Farben, optimiert Audio, unterlegt mit Musik oder Geräuschen und ergänzt Titelgrafiken, Animationen oder Untertitel. Die Endfassung wird überarbeitet, freigegeben und den Kundinnen und Kunden präsentiert. Eine Medienfachkraft arbeitet in Filmstudios, Aufnahmeräumen oder direkt vor Ort bei Kundinnen und Kunden – teils im Freien, teils im Büro. Sie kooperiert mit Kolleginnen und Kollegen aus Grafik, Webdesign, Tontechnik und Animation sowie mit Grafik-, Web- und Marketingexpertinnen und -experten.
4) Webdesign
Eine Medienfachkraft mit Schwerpunkt Webdesign entwickelt und gestaltet Websites gemäß den Vorstellungen ihrer Kundinnen und Kunden. Sie klärt Wünsche und Anforderungen, beachtet Corporate Identity (CI) und erarbeitet Konzepte, Prototypen und Kostenkalkulationen. In der Umsetzung programmiert sie Frontend und Backend mit Tools, CMS, ggf. weiteren Programmiersprachen, optimiert für unterschiedliche Geräte und Browser und berücksichtigt technische sowie rechtliche Standards. Sie recherchiert und bearbeitet Medieninhalte wie Fotos, Texte, Animationen und bindet sie in die Website ein. Außerdem führt sie Suchmaschinenoptimierung (SEO) durch und setzt Analyse- und Reportingtools ein, um die Website-Performance zu überwachen. Eine Medienfachkraft arbeitet überwiegend in Agenturen, Medienunternehmen oder Webagenturen, im Team mit Programmiererinnen und Programmierern, Grafikerinnen und Grafikern, UX-Designerinnen und -Designern sowie Content-Spezialistinnen und -Spezialisten. Sie steht im engen Austausch mit Auftraggeberinnen und Auftraggebern, um Projekte termingerecht und zielgerichtet umzusetzen.











